Der Weinkurs von Genussreich im Test: wir haben das Weinseminar für Zuhause ausprobiert
Weinwissen? Fehlanzeige! Ich suche einfach eine gute Flasche Wein zum Verschenken. Dieser Satz fällt in den örtlichen Weinhandlungen gewiss häufiger. Nicht alle Genießer können von sich behaupten Weinkenner zu sein. Wie schön wäre es, wenn man an diesen gewissen Abenden in geselliger Runde mitreden kann – und sich zumindest im Grundlagenbereich zum Thema Wein auskennt?
Der Weinversand Genussreich hat diesen Bedarf, wie mittlerweile auch einige lokale Anbieter, erkannt und bietet deshalb ein Weinseminar in Form eines Weinkurs Abos mit dem pfiffigen Namen “Wissensdurst” an. Regelmäßig, das heißt alle zwei Monate erscheint die nächste Lektion. Jede „Folge“ soll das Ziel, Weinkenner zu werden, ein Stück näher heranrücken lassen. Der Einstieg in den Kurs ist jederzeit möglich. Im Februar 2014 trägt die Kursfolge den Titel “Frankreich”.
Wir haben diesen Teil des Weinkurses von Genussreich zugeschickt bekommen und möchten es an dieser Stelle gerne im Rahmen eines Test- oder vielmehr Erfahrungsberichts vorstellen. Kann man durch den Weinkurs sein Weinwissen erweitern und tatsächlich Weinkenner werden?
Zum Wissensdurst Seminar
Artikelinhalt
- Weinkurs – was ist das überhaupt?
- Die Lieferung & Abo-Prinzip: das ist drin
- Weinschulung zu Hause – funktioniert das?
- Unser Test-Fazit zum Weinkurs
1. Was ist eigentlich ein Weinkurs?
Wie die Bezeichnung Kurs schon vermuten lässt, soll Wissen vermittelt werden. Konkret geht es um Weinwissen. Ist Bordeaux eine Rebsorte? Und wo liegt eigentlich Dornfeld? Der Wissensdurst-Kurs von Genussreich will Expertise über die wichtigsten Weinländer sowie die am weitesten verbreiteten Rebsorten vermitteln. Konkret dabei sind die Weinländer Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland, Südafrika und Australien sowie die Rebsorten Merlot, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Syrah/Shiraz, Sauvignon Blanc und Tempranillo.
Durch regelmäßige Lieferungen mit jeweils ausgewählten Schwerpunkten – je nach Land – soll das Wissen um Weine stetig verbessert und vertieft werden. Im Idealfall sollte ein Weinkurs neben dem theoretischen Teil auch einen Praxisteil beinhalten. Denn wer will schon ständig, ohne Frage wichtige, Informationen über Weine und deren Rebsorten lesen, sie aber im Endeffekt doch nicht kosten können? Im Rahmen von Wissensdurst erhält man jedenfalls die besprochenen Weine mitgeliefert .
Mittlerweile gibt es in fast jeder Großstadt einen Anbieter, der Weinkurse vor Ort im Rahmen einer Weinprobe anbietet. Nachteil hierbei ist jedoch häufig, dass ziemlich viel Weinwissen in nur sehr kurzer Zeit vermittelt werden soll. Hinzu kommt das Problem der Termine. In diese Marktlücke stößt der Weinshop Genussreich mit dem Wissensdurst-Programm. Alle zwei Monate erhält man sechs neue Flaschen die sich besonders eignen sollen um die ganz eigenen Kennzeichen der verschiedenen Rebsorten zu erkunden.
Da man – anders als vor Ort bei einem lokalen Anbieter – keinen „Kursleiter“ hat, den man jederzeit mit Fragen löchern könnte, bekommt man von Genussreich das theoretische Wissen in Form von graphisch aufbereiteten Seiten für einen Weinordner mitgeliefert. Soweit erst einmal genug zur Frage, was ein Weinseminar eigentlich ist. Was man vom Genussreich-Kurs erwarten kann, dazu mehr in den nächsten Abschnitten!
2. Das Abo Prinzip: das kann man erwarten!
Einen Tag nach Erscheinen des „Frankreich“-Teils traf das Paket von Genussreich bei uns ein. Teilgenommen haben wir am Basis-Kurs. Dieser Kurs ist über eine Länge von 12 Folgen vorgesehen . Eine Folge erscheint, wie bereits beschrieben, alle zwei Monate. Wer den Basis-Kurs „erfolgreich“ absolviert hat, kann Mitglied im Kenner-Kurs (24 Folgen über vier Jahre) werden. Bei Letzterem soll dann ein Überblick über Weinstile und deren Herkunft vermittelt und der feine Geschmack verfeinert werden.
Wir waren jedoch mit der Folge Mitglied des grundlegenden Kurses. Die Themen drehen sich dort eher um die Überwindung und künftige Vermeidung von Phrasen wie „Schmeckt mir“ und „Schmeckt mir nicht“. Ferner sollte man nach Abschluss auch noch feiner differenzieren können als bloß zwischen „rot“ und „weiß“. Nach Abschluss des kompletten Kurses erhält man, für die heimische Arbeitszimmerwand sicher ganz schmückend, ein Abschlusszertifikat. Dieses zeichnet als als Sommelier Privé aus. Es bescheinigt die „Ausbildung sowie die Verkostung hochwertiger Weine der wichtigsten Weinregionen und bedeutendsten Rebsorten der Welt„.
Durchgeführt wird das Seminar zum Wein also komplett in den heimischen Wänden. Kommen wir zur interessanten Frage, was im Genussreich-Paket überhaupt zu finden ist. Geliefert wurde (innerhalb der „Frankreich-Folge“) folgendes:
- Ordner Wissensdurst
- Register für Sammelordner
- Grundwerk Wissensdurst
- Aromabox Barrique und dazugehörige Broschüre
- 2x Weinaroma „Trüffel“ + „Tabak“
- Kursunterlagen „Frankreich“
- 2x Xavier Ventoux 2012
- 2x Aydie l’Origine 2010
- 2x La Petite Parcelle Chenin Blanc 2011
Der Preis für das Gesamtpaket? 49,90 € kostet eine Ausgabe des Wissenskurses. Hinzu kommen zudem Versandkosten in Höhe von 6,90 €. Im Schnitt macht das etwa 9,50 € je Flasche. Dieser Preis ist angesichts der Leistung sicherlich fair.
Am besten lässt sich der Umfang wohl anhand einer Bilderstrecke beurteilen. Unsere Fotos zum Weinkurs von Genussreich im Überblick:
- Aufschrift „Vorsicht Glas“
- Flaschen in einzelnen Fächern
3. Weinschulung daheim: funktioniert das?
Die wirklich wichtige Frage ist natürlich: funktioniert das? Kann man durch die regelmäßige Lieferung im Rahmen des Weinkurses tatsächlich das eigene Weinwissen aufbauen und erweitern? Wir meinen ja.
Ziel ist es, über eine gewisse Dauer immer wieder andere Weine zu probieren und sich so, begleitet durch ein Informations-Booklet in Form eines peu á peu sich füllenden Weinordners, ein umfangreiches Wissen über Wein anzueignen. Für jeden Wissenstand gibt es das richtige Angebot. Wir waren vom Beginner Paket bereits sehr angetan.
Schon beim Blättern in den ersten Seiten des Wissensordners wird klar, dass hier eindeutig Profis am Werk sind. Ob zur Frage des richtigen Glases oder der korrekten Lagerung und Temperierung; hier bekommt man zu allerlei Fragen ausführliche, erklärende und bebilderte Antworten. Schön ist, dass man direkt mit einem kleinen Quiz zum Thema Wein startet. Hier kann man direkt zum Einstieg das vorhandene Wissen prüfen.
Neben den Grundlagen wird zudem in einer eigenen Rubrik „Länder“ das jeweils aktuelle Land anhand von zahlreichen Impressionen sowie ausführlichen Informationen zu den dortigen Weinen und Rebsorten vorgestellt. Auch die Weinbauregionen (hier: Jura, Elsass, Burgund, Provence, Champagne usw.) kommen nicht zu kurz und werden in einigen erläuternden Worten näher gebracht.
Ausführliche Steckbriefe für Kursweine
Interessant sind ferner die Steckbriefe zu den gelieferten Weinen. Auf der Rückseite des Steckbriefs erhält man Informationen zur Rebsorte, dem Alkoholgehalt, der Gesamtsäure, der Trinktemperatur sowie u.a. der maximalen Lagerfähigkeit. Für Anfänger besonders interessant dürfte auch das graphische Weinprofil sein. Innerhalb dieses Bereichs erfährt man als Seminarteilnehmer mehr zur Komplexität, zum Süßegrad, zur Säure, zum Körper und nicht zuletzt zum Holzausbau. Platz für eigene Notizen bei der Verkostung runden das Angebot ab.
Es macht einfach Spaß die Weine auch mal blind zu verkosten und zu testen, ob man die Angaben in den Weinbeschreibungen dank des eigenen Geschmacks- und Geruchssinns nachvollziehen kann. Diese Komponente ist zum Lernen unabdingbar. Erst wer den Duft und Geschmack auch wirklich nachvollziehen kann, ist später in der Lage, Rebsorten sicher voneinander zu unterscheiden.
Die Arombar: Düfte zielsicher erkennen
Unterstützt wird die Geruchswahrnehmung durch fortlaufendes Training mit Hilfe der „Aromabar“. Jeder neuen Seminarfolge liegen neue kleine Duftflakons bei die bestimmte Geruchsstoffe konservieren. In unserem Fall innerhalb des Frankreich-Themas waren das etwa Flakons mit den Düften Trüffel und Tabak. An dieser Stelle ein kleiner Tipp bevor die konservierten Düfte getestet werden: wer an frischen Kaffeebohnen riecht, neutralisiert dadurch seinen Geruchssinn. Das funktioniert extrem effektiv innerhalb von Sekunden und man kann sich gelassen dem nächsten Duft widmen.
4. Das Fazit: der Weinkurs lohnt sich!
Kommen wir zum Fazit. Kann man dank des Angebots tatsächlich Weinkenner werden? Unserer Meinung nach ist der Kurs ideal um sich daheim mit nur begrenzt zur Verfügung stehender Freizeit in Sachen Wein fortzubilden. Es macht einfach Spaß eine neue Folge entgegenzunehmen und das neue Thema genau unter die Lupe zu nehmen. Natürlich kann der „Fernkurs“ nicht einen „Präsenzkurs“ vor Ort über längere Zeit nicht ersetzen.
Eine gute Alternative ist der Weinwissen-Kurs jedoch allemal. Unschlagbar ist so gesehen auch der Preis. Denn für im Endeffekt ca. 9 € pro Flasche erhält man nicht nur die aktuell besprochenen Weine, sondern auch hochwertiges Kursbegleitungsmaterial sowie immer neue Geruchsproben für die Aromabar.
Vorteil ferner: der Kurseinstieg aber auch Kursausstieg ist jederzeit möglich. Macht man nichts, läuft das Seminar für Zuhause automatisch weiter. In allen anderen Fällen reicht eine kurze Nachricht an den Kundenservice. Eine Folge sollte man als Weinliebhaber auf jeden Fall einfach mal testen!
- 12 Folgen (Basis-Kurs) über 2 Jahre
- jederzeit abbestellbar – oder einfach zurückschicken
- hochwertiges Kursmaterial
- faires Preis-/Leistungsverhältnis
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