Eine kleine Rundreise: Die teuersten Weine der Welt

Der Preis eines Weins stellt bei vielen Flaschen ein Indiz für eine hohe Qualität dar. Die teuersten Weine der Welt sollten demnach auch die qualitativ hochwertigsten sein. Seit jeher steht Wein für Luxus und Genuss. Aber was macht einen Wein eigentlich teuer und gibt es tatsächlich einen teuersten Wein der Welt?
Merkmale, die Weine teuer machen
Ein Wein wird teuer, wenn er selten ist, aus einem besonderen Anbaugebiet stammt oder eine nicht alltägliches Bouquet besitzt. Von einem teuren Wein kann eine einzige Flasche so viel kosten wie ein gut gefüllter Weinkeller. Da sich die Qualität des edlen Traubensafts aus der Qualität der Trauben ergibt, ändert sich die Liste der teuersten Weine der Welt in regelmäßigen Abständen.
Fast immer vertreten sind Weine aus Frankreich. Im Jahr 2013 waren 14 der 15 Topweine französischen Ursprungs, die meisten von ihnen aus dem berühmten Burgund.
Für die Rangliste der teuersten Weine der Welt werden von über 40.000 Weinen die internationalen Preise für eine Standardflasche mit 750 ml Inhalt verglichen. Herausgegeben wird die Liste von Wine-Searcher. Deutsche Erzeugnisse haben es ebenfalls bereits ins Ranking geschafft.
2013 belegte die Riesling-Trockenbeerenauslese von Egon Mueller-Scharzhof den 14. Platz. Jene kommt von der Mosel, eines der bekanntesten Weinanbaugebiete Deutschlands. Der Preis einer Flasche bewegte sich zwischen 6.878 und 13.932 US-Dollar.
Der teuerste Wein 2013
Am teuersten war 2013 der Domaines Barons de Rothschild Chateau Lafite Rothschild aus Pauillac in Frankreich mit einer Preisspanne von 1.213 bis 139.011 US-Dollar pro 750ml-Flasche. Wohlgemerkt handelt es sich bei diesen Weinen um Abfüllungen des aktuellen Jahrgangs.
Ein anderes Bild ergibt sich bei Betrachtung aller existierenden Weine rund um den Globus. Zu den teuersten Weinen gehört unter diesem Gesichtspunkt der Château Pétrus, ein Rotwein des gleichnamigen Weinguts in Pomerol bei Bordeaux. Dieser Wein gilt nicht nur als Statussymbol, er ist so wertvoll, dass er sogar als Anlageobjekt geschätzt wird. Seine Basis bilden vordergründig Merlottrauben, die mit Cabernet Franc-Trauben ergänzt werden.
Hinsichtlich der Qualität können Château Lafleur und Château L’Evangile dem Château Pétrus das Wasser reichen beziehungsweise ihn in manchen Jahrgängen sogar übertreffen. Bordeaux ist weiterhin die Heimat des Château Haut-Brion. Er ist der älteste Premier Grand Cru Classé, erhielt die höchste „A“-Bewertung und steht seit 1959 auf der Liste der Crus Classés des Graves.
Schon im 17. Jahrhundert setzte der Château Haut-Brion Maßstäbe in der Weinwelt. Er wird daher häufig als Urvater der hochklassigen Weine bezeichnet. Im Bouquet vereint der Wein Braten-, Schokoladen-, Zigarren- und Zedernholz-Noten. Neben dem Château Haut-Brion gibt es vom gleichen Weingut den Château Haut-Brion Blanc, der sich aus etwa 45 % Semillon- und rund 55 % Sauvignon Blanc-Trauben zusammensetzt. Der Weißwein ist von der gleichen, hohen Qualität wie der Rotwein.
100 Parker Punkte = Top Weinbewertung
Der Jahrgang 1989 war für den Château Haut-Brion ein ganz besonderer: Er erhielt vom Weinkritiker Robert Parker 100 Punkte. Diese Wertung wurde bis zu diesem Zeitpunkt seit 1945 nur drei Mal vergeben. Ein anderer Wein, der ebenfalls volle Punktzahl von Parker erhielt, ist ein Chateau d’Yquem aus dem Jahre 1811. Damit gehört auch dieser zu den teuersten und vielleicht auch besten Weinen der Welt.
Zwei deutsche Weine schafften es gleichfalls in die Top 100 der wertvollsten Weine. Der Eine ist eine Schwarzhofberger Trockenbeerenauslese von Egon Müller aus dem Jahre 1975, der Andere gleichfalls eine Trockenbeerenauslese mit dem klangvollen Namen Wehlener Sonnenuhr von Johann Prüm aus dem Jahre 1959.
Zu den zwölf besten Weinen des 20. Jahrhunderts kürten sowohl Parker als auch Wine Spectator einen Château Margaux des Jahrgangs 1900. Ein Großteil der vorgenannten Weine erfüllt gleich mehrere Attribute, die die jeweilige Sorte zu einem der teuersten Weine der Welt macht. Zugleich dürften derartige Tropfen aufgrund ihres Alters und der daraus resultierenden Seltenheit nur schwer erhältlich sein.
Anders sieht es mit dem oben näher vorgestellten Château Lafite Rothschild, dem Château Margaux und dem Château Mouton Rothschild aus. Sie müssen zumindest nicht wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen gesucht werden und sind problemlos zu bekommen (z.B. hier Paker-Prämierte-Weine).
Zum Schluss noch ein offiziell bestätigter, teuerster Wein der Welt: 2007 wurden vom Auktionshaus Christie´s zwölf Flaschen La Chapelle des Jahrgangs 1961 von der Erzeugergemeinschaft Hermitage für 173.000 € versteigert. Das macht einen Preis von rund 14.400 € pro Flasche. Der La Chapelle erhielt bereits mehrfach von Robert Parker die Höchstwertung. 14.400 € für eine einzige Flasche Wein. Die muss man dann aber wohl tatsächlich in Ruhe genießen.