Robert Parker Punkte zur Weinbewertung

Im Weinbusiness sind jedem Winzer und Genießer die PP (Parker-Punkte) ein Begriff. Parker Punkte dienen der einfachen Weinbewertung durch Endkunden. Nicht selten erlebt ein mit einer hohen Parker-Punktzahl bewerteter Wein einen großen Preissprung von auch mal 100%. Beispielsweise erhielt der Montrose 2003 von Robert Parker die Punktzahl 96 mit der Anmerkung er könne die Bestpunkzahl von 100 nach einiger Lagerzeit erreichen. Die Folge der Kritik-Veröffentlichung war, dass sich der Verkaufspreis in der Schweiz verdoppelte. Weinbewertungen durch Robert Parker haben somit einen nachgewiesen großen Einfluss auf den Wein-Markt.
Inhaltsverzeichnis
Mythos Parker Punkte
Der US-amerikanische Weinkritiker Robert M. Parker ist von Haus aus Jurist. Aus seiner Passion zum Wein entwickelte er das Punktesystem PP zur einfachen Weinbewertung. Seine Einschätzungen und Urteile veröffentlicht er zusammen mit heutzutage einigen Mit-Autoren im „The Wine Advocate“ Newsletter und zusätzlich den Büchern „Rhône Valley”, „Bordeaux“, sowie „Parkers Wein-Guide“. Ursprünglich begann er mit der Bewertung von Weinen aus diversen Regionen Frankreichs. Später kamen amerikanische und auch italienische Weine dazu. Seit dem neuen Jahrtausend finden sich zudem zahlreiche Parker Bewertungen zu Weinen aus Deutschland und Australien in seinen Publikationen.
Die Parker Punkte Bewertungsskala
Wie schon oben beschrieben geben die Parker Punkte die angenommene Weinqualität wieder. Dabei greift Robert Parker auf eine Punkteskala von 0(/50) bis 100 Punkte zurück. Die Bedeutung der PP sind im einzelnen von schlecht bis außerordentlich:
- 50 bis 69 Punkte: schlecht bis unterdurchschnittlich (schlechteste Note)
- 70 bis 79 Punkte: durchschnittlich
- 80 bis 89 Punkte: überdurchschnittlich bis hin zu sehr gut
- 90 bis 95 Punkte: hervorragend
- 96 bis 100 Punkte: außerordentlich (Bestnote)
Verfeinert wird die Parker Weinbewertung durch Zusätze wie „+“ oder „?“ zur Punktzahl. Ersteres bedeutet, dass dem betreffenden Wein nach einer gewissen Lagerungszeit noch Potential nach oben hin eingeräumt wird. Umgekehrt verdeutlicht der „?“ Zusatz, dass die Bewertung durch die Parker Punkte hier auf unsicherer Basis getroffen wurde. Das kann dann zum Beispiel daran liegen, dass nicht sicher ist, ob die verkosteten Weine als Exemplar für den ganzen Jahrgang gelten können.
Natürlich sind Weinbewertungen durch einfache Parker Punkte in der Fachwelt teilweise nicht unumstritten. Vielfach wird kolportiert, Robert Parker habe mittlerweile einige große Bewertungsaufgaben ausgelagert und an Mitarbeiter deligiert. In manche Weinländer sei er jährlich nur noch an wenigen Tagen zugegen – unter Umständen über zu kurze Zeit um ein aussagekräftiges Urteil über Weine fällen zu können. Auch hätten Gerüchten zufolge Interessen von Wein-Großhändlern Einfluss auf die Parker Bewertungen gefunden. Ferner hätte
Parker prämierte Weine im Weinhandel
Festzuhalten bleibt, dass die Robert Parker Bewertung alles in allem für den Endkunden eine willkommene Hilfe zur Orientierung beim Weinkauf sind. Nicht umsonst haben es die Parker Punkte zu weltweiter Bekanntheit und großer Akzeptanz geschafft. Auch der deutsche Online-Weinhandel hält viele mit Parker Punkte prämierte Weine bereit.
Qualitätsweine mit > 90 Parker Punkten
Im Beispiel haben wir uns den Shop von Weinvorteil.de herausgesucht, der auch in unserem Weinshop Vergleich auftaucht. Dort im Sortiment finden sich gute prämierte Weine zu überschaubaren Kosten. Ein Beispiel gefällig? Der spanische Rotwein Bodegas Campiña – Sabor Real Toro DO (Jahrgang 2008) kam im Laufe des Bewertungsverfahrens auf 90 Parker Punkte und ist für günstige 10,99 € je Flasche zu haben (Stand: März 2014). Tipp: unter Umständen lässt sich der Preis mit einem Weingutschein noch drücken.
Fazit: Orientierungshilfe beim Wein-Kauf
Allein Robert Parker Punkte als Kaufkriterium sind nicht der Weisheit letzter Schluss!
Was bleibt also als Resümee hängen? Der Weisheit letzter Schluss sind auch Bewertungen von weltweit anerkannten Weinjournalisten, wie Robert Parker es ohne Zweifel ist, nicht. Am Ende muss und sollte man sich auf seinen eigenen Geschmackssinn verlassen. Und das ist auch gut so. Ein exzellenter Wein ist immer auch eine persönliche Geschmackssache. Einen guten ersten Überblick über potentielle Top Weine liefert die Weinbewertung im Parker Guide sicherlich dennoch.
Weiterführender Link:
Foto (Weinreben, Jahrgang 2013): Christoph Aron / pixelio.de