Passende Begleit-Weine zum Weihnachtsmenü

Rotwein zu rotem Fleisch, Weißwein zu hellem Fleisch und Fisch – eine alte „Weinregel“, nach der man den Wein zum Menü aussucht. Dass die Vier- und Fünf-Sterne-Köche in großen Restaurants das mit weit mehr Feingefühl machen, weiß aber trotzdem jeder und fühlt sich gerade an Weihnachten in der Pflicht, genau den richtigen Wein auszusuchen.
Doch gibt es den perfekten Weihnachtswein wirklich? Welche Weine passen zu den typischen Weihnachtsmenüs, etwa zum Wiehnachtsbraten? Und gibt es zu den kostspieligen Weihnachtsweinen auch preiswertere Alternativen, die genauso gut ankommen können?
Gibt es den einen, perfekten Weihnachtswein?
An Weihnachten werden gerne etwas edlere Weine wie eine Beerenauslese oder gar ein Eiswein entkorkt. Jede Familie hat diesbezüglich eine eigene Tradition. Diese Weine sind recht teuer, sollten also gebührend genossen werden – zum Beispiel als eigener kleiner Gang während des Weihnachtsmenüs.
Wer will, kann eine Beerenauslese oder einen Eiswein auch zum Menü reichen, wenn er dazupasst. Vielleicht gibt es aber auch einen besonderen Lieblingswein, der noch nicht einmal teuer sein muss, dafür aber gut.
Alles, was selten oder zu einigen wenigen Anlässen getrunken wird, genießt immerhin den emotionalen Wert als etwas Besonderes. Das macht den Wert eines echten Weihnachtsweins wesentlich mehr aus als jede anonyme Empfehlung in Kochzeitschriften und Foodblogs.
Braten, Gänse, Weihnachtsgerichte – und welcher Wein?
An Weihnachten gibt es häufig Gänsebraten, Schweine- oder Rinderbraten, Roastbeef, ganzen Truthahn oder anderen Geflügelbraten… deftig, aber gut. Zu den dunklen Fleischsorten wie Rind passt tatsächlich ein intensiver, vollmundiger Rotwein am besten.
Er bringt zwar noch einen weiteren durchdringenden Geschmack auf die Tafel, jedoch würde ein typisch zarter Weißwein zu einem deftigen Braten geschmacklich einfach untergehen. Wir empfehlen Cabernet Sauvignon und Mouton Rothschild.
Passend sind Weißweine wiederum bei Geflügel. In den Familien, die traditionell Fisch essen, muss es ebenfalls ein Weißwein sein. Natürlich gibt es Ausnahme-Weine, etwa einen dominanten Riesling-Weißwein, der beim Braten mithalten kann, aber das erfordert etwas Weinkenntnis – und meistens eine vorherige Kostprobe des Weins, um sich abschließend sicher zu sein.
Wer bei der Weinwahl auf Nummer sicher gehen will, vertraut am besten anerkannten Experten und Bewertungen wie etwa den Parker Punkten.
Teuer vs. günstig – Weingut vs. Discounter-Wein
Discounter- oder Supermarkt-Wein zu Weihnachten? Welch Frevel gegen den guten Geschmack!?
Zu so festlichen Anlässen wie Weihnachten werden gerne einmal teure Weine aus dem Fachhandel oder gar direkt von einem Weingut gekauft, in intensiver Beratung ausgesucht, genau passend zum Weihnachtsmenü.
Dagegen spricht nichts – wenn man an der Festtafel tatsächlich einen echten Gourmet sitzen hat, der es bemerken würde, wenn der Wein nicht liebevoll passgenau aufs Menü abgestimmt ist.Allerdings ist es oft so, dass selbst der weinliebende Onkel oder die kochbegeisterte Schwägerin nie bemerken würden, wenn der edle Tropfen aus einem Supermarkt stammt. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede.
Der billige Tetrapak-Wein hat auf der Festtafel zu Weihnachten rein optisch schon absolut nichts verloren und wäre selbst als Kochwein nicht zu empfehlen.
Manche Supermärkte und Discounter bieten aber eigens zu Weihnachten edlere Weine, teilweise Beerenauslesen und Eisweine, zu attraktiven Preisen an. Wer sich das ganze Jahr über nichts Vergleichbares gönnt, wird diese als Hochgenuss empfinden, denn sie schneiden in Wein-Tests tatsächlich nicht schlecht ab.
Wem der Weingut-Hochgenuss zu teuer ist, kann sich unsere Übersicht für billige Weine einmal genauer ansehen und eine passende, preiswertere Alternative aussuchen.
Muss es überhaupt ein „Weihnachtswein“ sein?
An Weihnachten gönnt man sich gerne etwas Besonderes, etwas Ausgefallenes. Das beginnt beim Braten, für den man normalerweise nie die Zeit hätte, vielleicht gibt es ausgetüftelte Vorspeisen oder einen aufwendigen Nachtisch. Die Getränke sind davon nicht ausgenommen, besonders der Wein nicht.
Aber muss es unbedingt ein Wein sein, den man sonst nie trinkt – oder täte es auch der Lieblingswein der Familie, der immer beim gemütlichen Beisammensein entkorkt wird?
Artikeltipp: Entkorken ohne Korkenzieher!
Wenn er zum Essen passt, dann ist er auf der Festtafel definitiv nicht fehl am Platze.
Vielleicht gibt es auch eine kleine Auswahl verschiedener Weine, die sicherstellen, dass jedes Familienmitglied „seinen“ Weingenuss an Weihnachten bekommt.
Es muss kein ausgesuchter Weihnachtswein sein, wenn beispielsweise einfach die Zeit fehlt, ihn auszusuchen. Bevor man riskiert, dass der Wein sich doch als Fehlgriff herausstellt und den Gästen nicht so gut schmeckt wie die bewährte Weinsorte, sollte man lieber beim Alten und Bekannten bleiben.
Tipp: Verkostung in der Adventszeit
Der Advent schenkt und vier Wochenenden, an denen man sich zumindest Sonntags mit gutem Gewissen einen ruhigen Tag einrichten kann. Die Samstage der Adventszeit könnten dafür genutzt werden, Weine auszusuchen, beispielsweise auch beim Geschenke-Shopping. Am Sonntag werden sie in aller Ruhe vorverkostet – was gut ist, darf auf die Weihnachtstafel.
Oder auch: die besten Weine kann man prima auch selbst als Geschenk verschenken.