Der Bardolino Wein: Klassiker aus einem Fischerdorf

Bardolino – Das einst beschauliche Fischerdorf entwickelte sich zum Zentrum der Herstellung des Rotweins mit dem gleichen Namen. Heute bietet der Ort zudem italienisches Urlaubsflair, das bei jungen Partyleuten und älteren Weinliebhabern gleichermaßen beliebt ist.
Das Geheimnis des Weins hingegen liegt in seiner ewigen Jugend: nach kurzer Reife gelangt der Tropfen prickelnd ins Glas.
Wo der Bardolino sein Zuhause hat
Seinen Anfang nahm der Bardolino Wein am südöstlichen Ufer des Gardasees bereits vor langer Zeit. In den fruchtbaren Weinregionen am großen, italienischen Binnengewässer bauten in der Vergangenheit bereits Mönche die edlen Tropfen an.
Der Bardolino Classico, die Abfüllungen „mit Tradition und Herkunft“, stammt aus der Gegend um Bardolino, Lazise und Affi. Der Wein aus den Trauben, die hier angebaut, gekeltert und abgefüllt werden, darf die Herkunftsbezeichnung tragen. Daneben umfasst das Gesamtgebiet zur Produktion des Rotweins die Orte Garda, Torri del Benaco, Peschiera del Garda und Costermano.
Große Auswahl: Bardolino Weine
Bardolino Wein – Entstehung und Qualität
Zwei Traubensorten dominieren den Bardolino – Corvina Veronese und Rondinella. Sie machen einen Anteil von 35 – 65 % bzw. von 10 – 40 % aus. Je nach Weingut kommen in unterschiedlichen Anteilen Rebsorten hinzu wie Molinara, Rossignola, Corvinone Veronese, Barbera, Sangiovese, Marzemino, Merlot und Cabernet Sauvignon.
Das Mischungsverhältnis hängt von der Rezeptur des einzelnen Winzers ab, die von Generation zu Generation nur innerhalb der Familie weitergegeben wird. Das Geheimnis des einzigartigen Geschmacks von Bardolino gründet nicht allein auf den Rebsorten.
Ihre sorgfältige Pflege, Lese und Kelterung bildet einen wichtigen Bestandteil bei der Herstellung des Qualitätsweins. Großen Einfluss üben ebenfalls Witterung und Böden aus. Norditalien verfügt über ein angenehmes Klima, insbesondere für die Reifung von Weinbeeren.
Die Monate gehen sanft über das Land, die Nächte bleiben mild, während tagsüber reichlich Sonne den Wein an den Rebstöcken verwöhnt. Jeder Wein benötigt seinen Boden. Stellt der Weinbauer die Verbindung her zwischen Rebsorte und dem „richtigen“ Grund, entsteht ein Wein wie der Bardolino.
Die Jahr für Jahr produzierte und verkonsumierte Menge an Bardolino weisen auf seinen Charakter als Massenwein hin. Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er zugleich und zurecht die Bezeichnung Qualitätswein trägt.
Das Qualitätssiegel D.O.C. erhält ein Wein erst nach sorgfältiger Prüfung und wenn die damit verbundenen Vorgaben dauerhaft eingehalten werden. Der Bardolino verdient dieses Prädikat jedenfalls.
Degustationsnotizen
Mit einem frischen Aroma sonnengereifter Beeren entfaltet sich das Bukett. Nachdem der Wein atmen konnte, zeigt sich die typische Unbeschwertheit junger Weine.
Der Antrunk erfrischt wie bei einem leichten Sommerwein und perlt verhalten auf der Zunge. Am Gaumen offenbart der Bardolino die Sonnenreife seiner Trauben, während er im Abgang eine leicht bittere Note trägt, die an Mandeln erinnert.
Bardolino passt gut zu typischen italienischen Nudelgerichten. Außerdem wird er gern zu Geflügel und anderen hellen Fleischsorten getrunken. Der Genuss des Weins zu leichten Speisen spiegelt das „la dolce far niente“ wieder.
Alkoholgehalt und Trinkgewohnheiten
Der Ausbau des Bardolino wird kurzgehalten. Daraus resultieren spritzige Frische und ein Alkoholgehalt von ca. 10 % Vol. Für die Superior-Qualität D.O.C.G. verlangen die Vorschriften mindestens 11 % Vol.
Die empfohlene Trinktemperatur von 16 – 18 °C wird besonders beim jung getrunkenen Bardolino im Sommer gern tiefer angesetzt.
Als Rosé heißt der Wein Chiaretto und bietet meist einen noch geringeren Alkoholgehalt als der Rotwein. Neben seiner Rolle als beliebter Speisebegleiter kommt Bardolino als Partygetränk, als Erfrischung zwischendurch und bei vielen Gelegenheiten auf den Tisch.
Am Nachmittag in einem Straßencafé ein Gläschen oder zwei der süffigen Traube zu genießen, das gehört zur italienischen Lebensart. Hält man die Augen offen, wird man auch den Bardolino hier und da erblicken können.
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