Kann Wein schlecht werden?

Viele Menschen fragen sich, wie lange Wein eigentlich haltbar ist und ob er schlecht werden kann. Eine pauschale Antwort gibt es auf diese Frage nicht, weil es immer auf den jeweiligen Wein ankommt. Je mehr Informationen man über einen Wein hat, desto besser kann man den Haltbarkeitszeitraum bestimmen. Allerdings verändert sich der Wein in der Flasche durch seine chemischen Stoffe.
Die Haltbarkeit eines Weines
Wie lange ein Wein haltbar ist, hängt von dem Säure- und Zuckergehalt ab. Darüber hinaus spielen auch die Menge des enthaltenen Schwefels, der Alkoholgehalt und die Qualität des Korkens eine große Rolle.
Je mehr Säure in einem Wein vorhanden ist, desto haltbarer ist er. Gerade die deutschen fruchtsäurereichen Weine können sehr lange gelagert werden. Weine haben dann einen hohen Säuregehalt, wenn sie etwa zwischen sieben und neun Promille enthalten. In der Regel kennen gute Weinhändler den Säuregehalt ihrer Weine. Wenn der Wein mehr Säure enthält, sorgt diese dafür, dass Bakterien nicht so schnell wachsen. Sollte ein Wein weniger Säure enthalten, ist dieser schnell reif, jedoch nicht lange haltbar.
Auch der Zuckergehalt spielt eine große Rolle bei der Haltbarkeit eines Weines. Wenn ein Wein einen höheren Zuckergehalt hat, verlängert sich die Haltbarkeit. Aus dem Grund sind Auslesen und Trockenbeerenauslesen in der Regel besonders lange haltbar. Der Zuckergehalt sorgt dafür, dass der Wein nicht so schnell vergärt.
Schwefel im Wein
Auch Schwefel ist im Wein enthalten, und zwar in Form von Säure. Durch diesen Stoff werden unerwünschte Mikroorganismen unterdrückt. Sie töten Essigsäurebakterien ab. Darüber hinaus schützt Schwefel den Wein vor einer Oxidation.
Äußerst wichtig ist auch der Alkoholgehalt. Alkohol gilt als gutes Konservierungsmittel, das den Wein länger haltbar macht. Er tötet ebenfalls Bakterien ab. Wenn ein Wein länger gelagert werden muss, sollte er einen Alkoholgehalt zwischen 12 und 13 % aufweisen.
Der Korken spielt bei der Haltbarkeit eine sehr wichtige Rolle. Wenn der Korken keine gute Qualität hat, gibt es den bekannten Korkengeschmack im Wein. Gerade in Supermärkten sind viele Weine zu finden, die qualitativ schlechte Korken haben. Hat der Korken eine glatte Oberfläche, ist er von guter Qualität. Wenn der Korken porös ist, handelt es sich um einen Korken mit schlechter Qualität.
Weitere Infos: Haltbarkeit von Rotweinen
Lagerung von Weinen
Damit sich der Wein gut hält, sollte er optimal gelagert werden. Dabei liegt die ideale Lagetemperatur eines Weines zwischen 10 und 16 Grad. In fast jedem Keller sind solche Temperaturen gegeben. Aber viel wichtiger ist, dass der Wein keinen hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt wird. Ein Wein sollte zum Lagern immer hingelegt werden. So bleibt der Korken feucht.
In vielen Märkten stehen die Weine ebenfalls, sodass auch der Korken eines qualitativ hochwertigen Weines austrocknen kann. Man sollte Weine auf jeden Fall immer möglichst dunkel lagern, weil sie sehr empfindlich gegen Licht sind. In der heutigen Zeit spielt die Luftfeuchtigkeit keine so große Rolle mehr.
Der Grund dafür ist, dass die Korken heutzutage eine bessere Qualität haben als früher. Wenn man seinen Wein länger lagern möchte, ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 % optimal geeignet.
Weitere Infos: Optimale Wein-Lagerung
Wann wird geöffneter Wein schlecht?
Wenn der Wein bereits offen ist, wird ihm der Sauerstoff bald zum Verhängnis. Je weniger noch in der Flasche vorhanden ist, desto kürzer ist er haltbar. Dabei hat Flaschenwein grundsätzlich eine längere Haltbarkeit als Fasswein. Nachfolgend werden Richtlinien dargestellt, an die man sich ruhig halten kann.
Weißweine mit 75 % Inhalt halten zwischen drei und fünf Tage. Bei Weißweinen mit 50 % Inhalt kann man von zwei bis drei Tagen ausgehen. Hat der Wein weniger Inhalt, ist er nicht länger als einen Tag haltbar. Rotweine, die einen Inhalt von 75 % haben, sind ungefähr sechs bis zehn Tage haltbar. Sie werden im Vergleich zur weißen Variante also grundsätzlich später schlecht.
Hat eine Flasche Rotwein noch 50 % Inhalt, ist er zwischen vier und sechs Tage haltbar. Wenn der Rotwein weniger Inhalt hat, ist er nicht länger als zwei Tage haltbar.
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