Wein richtig trinken: Alles zur Etikette am Tisch

Wer mit Freunden oder ganz gemütlich zu Hause feiert, kann, was die Etikette beim Wein trinken angeht, auch mal fünfe gerade sein lassen. Aber es gibt genug Gelegenheiten, bei denen man die Regeln kennen und den „Wein richtig trinken“ sollte. Dies betrifft auch den Umgang mit Wein.
Wer die folgenden Tipps & Hinweise beherzigt, kann sicher sein, sich in bester Gesellschaft nicht zu blamieren und etwa als „Banause“ zu gelten.
Über eigene regional gemachte Erfahrungen freuen wir uns in den Kommentaren!
Richtiges Einschenken
Vor dem Trinkgenus steht das Einschenken von Wein. Dabei sollte man die Flasche mit dem Etikett nach oben halten und nicht auf den Glasrand auflegen. Den Vorgang beendet man, indem man die Flasche mit einer leichten Drehbewegung aufrichtet, damit keine Flecken entstehen. Profis nutzen einen Dekanter.
Auf keinen Fall sollte man das Glas zu voll einschenken. Guter Wein braucht Raum und Sauerstoff, um sein Bouquet zu entfalten. Aus diesem Grund sollte man ein Weinglas nur etwa bis maximal zu einem Drittel oder besser einem Viertel füllen.
Der Wein wird auch nicht wie Wasser oder Bier eingegossen, sondern man lässt ihn vorsichtig und achtsam aus der Flasche in das Glas laufen. So kann er bereits hier durch den Kontakt mit der Luft sein Bouquet entfalten. Als Unsitte gilt es, seinem Gegenüber ständig nachzugießen, auch wenn das Glas noch „halbvoll“ ist.
Zuprosten und Anstoßen
Bei Einladungen, sei es in ein Restaurant oder privat, sollte man nicht einfach darauf los trinken, sondern warten, bis der Gastgeber das Signal dazu gibt. Dazu wird er seinen Gästen zuprosten, indem er sein Glas erhebt und freundlich lächelnd Blickkontakt zu den Anwesenden sucht.
Danach wird er ein paar Worte sprechen, einen kleinen Schluck nehmen, dann vielleicht wieder in die Runde blicken und das Glas abstellen. In sehr kleiner und privater Runde darf auch angestoßen werden, dies sollte jedoch möglichst diskret und ohne großes Geklirre vonstattengehen.
Beim Anstoßen hält man das Glas am Stiel und stößt am Bauch, nie am Rand, sanft miteinander an. Wer an den Rand stößt, riskiert, dass das eigene oder das Glas des Gegenüber an der Mundstelle zersplittert. Das sollte man besser nicht riskieren.
Stiel oder Kelch?
Hier fällt die Antwort leicht. Ein Weinglas sollte immer nur mit zwei, drei oder (selten) vier Fingern am Stiel angefasst werden. Fingerabdrücke auf dem Kelch sind ausgesprochen unschön anzusehen.
Der wahre Weinkenner möchte sich schließlich an der Farbe und dem Glitzern des edlen Tropfens erfreuen und sich nicht an fettigen Fingerabdrücken stören. Darüber hinaus überträgt sich die Wärme der Hand auf den Wein.
So verwandelt sich der spritzig-kühle Weißwein bald in eine schale Plörre. Ein Weinglas am Fuß zu fassen wirkt normalerweise affektiert, diese Haltung ist Kellermeistern und professionellen Weintestern „vorbehalten“. Versuchen kann man es natürlich trotzdem einmal.
Beim Trinken zählt der Genuss
Gegen den Durst trinkt man Wasser und keinen Wein. Der Gourmet will den Wein und sein Bouquet genießen, deshalb empfiehlt es sich, nur langsam, mit allen Sinnen und aufmerksam zu trinken. Kenner sprechen hier vom Verkosten.
Zuerst schaut man den Wein an und nimmt seine Farbe auf. Dann riecht man an dem Wein, um schon einmal einen ersten olfaktorischen Eindruck zu gewinnen. Die Nase darf gerne einmal etwas in das Glas hineinragen.
Dann schmeckt man den Wein. Süße und Säure beispielsweise lassen sich nur über die Zunge und nicht über die Nase wahrnehmen.
Man nimmt einen kleinen Schluck und behält ihn einen Augenblick im Mund, dabei lässt man etwas Luft darüber streichen, damit sich alle Nuancen seines Aromas voll entfalten können. Natürlich sollte dies alles diskret und ohne viel Aufhebens geschehen, da man sonst leicht als geziert angesehen wird.
Natürlich sollte man nie mit vollem Mund trinken und vor dem Trinken den Mund mit einer Serviette abtupfen, damit keine Fett- oder Speisespuren am Glasrand haften bleiben.